Referent: Friedhelm Petrovitsch

In den meisten schwer zu erreichenden Bergregionen konnten die 56 von der chinesischen Regierung anerkannten Minderheiten ihre kulturelle Identität weitgehend bewahren.
Noch heute bestimmen Fruchtbarkeitsgötter, Geister und Dämonen unter dem Einfluss von Schamanen das Leben von der Geburt bis zum Tod. Mühsam gestaltet sich das tägliche Leben im Jahreslauf von der Aussaat bis zur Ernte. Dem rasanten Prozess der Modernisierung Chinas will sich die jüngere Generation kaum noch widersetzen. Umso wertvoller erscheinen die faszinierenden, traditionellen Festkleider, farbenfroh gewebt, gebatikt und präzise nach getaner Feldarbeit über Monate gestickt mit Wolle, Baumwolle, Rosshaar, Seide und Siberfäden. Flora und Fauna liefern die Muster für Kleider, Babytragetücher, Schmuckdecken, Kopfbedeckungen und Schuhe. 

Diese Einblicke in eine Welt, die so wohl nicht überleben wird, hält Friedhelm Petrovitsch in seinen Fotografien von 2003 bis 2019 über das Leben der Ethnien in Chinas südlichen Provinzen in seinem Buch “Chinas Bergvölker” fest.